Cäcilia: 22. November

Hl. Cäcilia, Märt. zu Rom
Die Legende ihres Martyriums ist im Abendland weit verbreitet. Danach soll die Heilige aus dem röm. Adelsgeschlecht der Cäcilier stammen u. mit ihrem Verlobten Valerianus u. dessen Bruder Tiburtius, die von Papst Urban II. (222-230) getauft wurden, enthauptet worden sein. Die Passio entstand nach 486 u. ist eine erbauliche Schrift zum Lob der Jungfräulichkeit. Bis dahin wird sie nirgends erwähnt. 545 wird ihr Gedächtnis in der Kirche in Trastevere am 22.11. gefeiert. Es ist unklar, ob dies ihr Todestag ist oder der Tag der Konsekration dieser Kirche. Der ursprüngliche Titel der Kirche steht nicht fest, seit etwa der Mitte des 5. Jh. heißt er stets "Caeciliae" oder "Sanctae Caeciliae". Wahrscheinlich ist die Heilige nicht eine Märt., sondern die Stifterin dieser Kirche u. wurde vom Schreiber der Passio mit einer anderen, in S. Callisto ruhenden Caecilia gleichgesetzt. Die Gebeine dieser anderen Caecilia ließ Papst Paschalis (817-824) von dort nach Trastevere übertragen, wo sie noch heute ruhen.
Darstellung: mit Orgel, Geige oder anderen Musikinstrumenten (erst seit dem 15./16. Jh.). Mit Buch u. Palme, tiefe Wunden hinten am Hals (auf dem Antlitz liegend, Arme u. Hände ausgestreckt)
Patronin: der Kichenmusik, der Chorsänger, Dichter, Musiker, Sänger, Instru-mentenmacher, Orgelbauer. Dieses Patronat erhielt die Heilige durch ein Mißverständnis am Ende des Mittelalters: Aus der Schilderung der Hochzeit ging das "cantantibus organis" (während die Instrumente ertönten) bereits im 8. Jh. in die Festantiphon ein u. ließ Cäcilia im 15./16. Jh. zur Patronin der Kirchenmusik werden.
Namenstag: 22. November
(Beitrag von Pastor C. Niemann)